Besenreiser
Was sind Besenreiser und wie entstehen sie?
Besenreiser (Besenreiservarizen) sind die kleinste Form von Krampfadern mit einem Durchmesser bis zu 1mm. Liegt eine Störung der Bein- und Beckenvenen zugrunde, staut sich das Blut in den Venen aufgrund einer Überlastung oder Dysfunktion der Venenklappen (Venenklappeninsuffizienz).
Sie liegen nicht wie die größeren Venen unter der Haut, sondern in der obersten Hautschicht und treten dort häufig isoliert auf. Dadurch sind sie deutlich in ihrem typischen Erscheinungsbild als dünne blau-rote Verästelungen sichtbar. In ihrer Ausbreitung erinnern sie an die Form eines „Reisigbesens“ worauf auch die Bezeichnung zurückzuführen ist. Besonders häufig treten sie an Rück- und Außenseite der Unter- und Oberschenkel sowie im Knöchel- und Innenkniebereich auf. Auch wenn sie oft nur ein kosmetisches Problem darstellen, sollte man einen Arzt aufsuchen, denn oftmals können Besenreiser doch schon ein Hinweis auf ein Leiden im tiefen Venenleitsystem sein. Besenreiser haben keinen Einfluss auf den Bluttransport unabhängig von der Häufigkeit ihres Vorkommens. Sie stören aber oft allein durch ihr Auftreten, auch wenn dies keine Schmerzen mit sich bringt.
Wer ist von Besenreisern betroffen?
Hormonell bedingt zeigen sie sich verstärkt bei Frauen. Etwa vor der Mensis oder bei der Einnahme der Antibabypille, speziell bei Frauen über 30 Jahren, sowie bei einer Schwangerschaft haben die Östrogene einen nicht unerheblichen Einfluss auf diese spezielle Form der Varizen. Mit Zunahme des Alters ist ebenfalls mit einem verstärkten Auftreten von Besenreisern zu rechnen.
Besonders betroffen sind Menschen, die ihrem Berufsalltag hauptsächlich sitzender oder stehender Tätigkeit nachgehen, sowie Personen mit generell wenig Bewegung. Beim Tragen von flachen Schuhen wird die Beinvenenpumpe mehr gefordert als bei Schuhen mit hohen Absätzen.
Auch sollte man die Belastung des Körpers durch große Hitze berücksichtigen. Lange heiße Bäder und ausgiebige Sonnenbäder können sich negativ auf erweiterte Gefäße auswirken. Dies sind zusätzliche Faktoren die zu einer weiteren Ausdehnung führen können. Bürstenmassagen, welche die Entstehung von Entzündungen fördern können, und lange Saunagänge sind deshalb ebenfalls wenig empfehlenswert.
Nach einem Saunagang mit „Maß und Ziel“ sollten danach die Beine kalt abgeduscht werden.
Hat ein Elternteil oder sogar beide Elternteile bereits Krampfadern erhöht sich für deren Kinder ebenfalls die Wahrscheinlichkeit diese auch zu bekommen. Die direkte Auswirkung von Übergewicht auf Venenleiden ist wissenschaftlich nicht eindeutig erwiesen. Da aber das Körpergewicht einen natürlichen Einfluss auf den Blutkreislauf nimmt, wird bei Übergewicht die Arbeitsanstrengung der Beinvenenpumpe in größerem Maße beansprucht.
Kann man der Entstehung von Besenreisern vorbeugen?
Da Besenreiser durch Bindegewebsschwäche entstehen und hauptsächlich von der Erbanlage abhängig sind, ist es kaum möglich Ihnen vollständig vorzubeugen. Es gibt allerdings eine Vielzahl von Maßnahmen, die Sie ergreifen können um der Entstehung von Besenreisern entgegenzuwirken.
So können auch alltägliche Bewegungen, wie beispielsweise die Treppe statt den Aufzug zu nehmen, die Funktion der Beinvenenpumpe unterstützen. Sportliche Betätigungen wie Radfahren, Schwimmen oder Gymnastik wirken sich ebenfalls positiv auf die Aktivierung des Beinpumpensystems aus.
Die Beine öfters kalt abduschen um die Gefäße zu verengen, und gelegentliches Hochlagern der Beine um die Venenklappen zu entlasten, sind gute Behelfsmethoden. Gut sitzende Kompressionsstrümpfe an den Waden sind eine ebenso gut anwendbare Maßnahmen.
Besenreiser entfernen
Sind Besenreiser an einer Stelle behandelt worden, so treten sie an dieser nicht mehr auf. Durch die gegebene Veranlagung ist es dennoch möglich, dass sie sich an anderer Stelle wieder neu ausbilden.
Besenreiser gelten, im Gegensatz zu anderen Formen der Varizen gesundheitlich nicht als bedenklich. Aus medizinischer Sicht ist also eine Entfernung nicht zwingend notwendig. Da die Besenreiservarizen aber oft als Schönheitsmakel wahrgenommen werden, ist eine entsprechende Behandlung von vielen Patienten und Patientinnen erwünscht.
Es besteht die Möglichkeit die Besenreiser durch eine Therapie mit einem speziellen Gefäßlaser (Neodym-YAG-Laser) zu behandeln.
Diese Methode eignet sich besonders gut für dünne, oberflächliche Gefäße. Dabei werden die betroffenen Hautstellen energiereichen Laserimpulsen ausgesetzt. Durch die Lichtenergie des Lasers werden die roten Blutkörperchen in den oberflächlichen Besenreisern erwärmt und gerinnen.
Das Gefäß verschließt sich dadurch nach der Behandlung. Das Ergebnis der Lasertherapie ist sofort sichtbar. Mit dieser Lasertherapie sind auch Behandlungen von Blutschwämmchen und die Entfernung von kleinsten Gefäßen im Gesichtsbereich (Couperose) möglich.
Bereits vor und während der Behandlung wird das zu behandelnde Areal gekühlt damit keine oder nur kurzzeitige und geringe Schwellungen und Rötungen entstehen. Die Impulse vom Laser werden meist als Wärmegefühl empfunden. Das gewünschte Ergebnis ist häufig schon nach einigen Sitzungen erreicht.